Gedankensplitter

 

 

 Deutschsprachige Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde im Algarve (DEKA)

 Sonntag Palmarum 24. März 2024

Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Johannesevangelium 3, 14.15

Glockengeläut 

- Musik * Buxtehude Fuga C-Dur 

Salutatio:
P: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, P+G: der Himmel und Erde gemacht hat. Amen

Confiteor:
Gleich beten wir: „Verbirg dein Angesicht nicht vor mir, denn mir ist angst...komm meiner Seele zu Hilfe und erlöse sie.“ Vielleicht haben auch wir schon so gebetet. Wir kommen hier zusammen um uns daran zu erinnern, dass Gottes Wort uns trösten will, wenn wir denken, in der Angst unterzugehen. Wir wissen, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf der Angst zu ziehen, ist schwer. So bitten wir: Gott, verbirg dein Angesicht nicht vor uns, wenn uns die Angst uns packt...komm uns zu Hilfe und erlöse unsere Seele. Und wir erhalten dieAntwort, die sich durch diesen ganzen Gottesdienst bestätigen möge: Gott erbarmt sich. Er ist uns in Jesus, der am Kreuz starb, ganz nah. Gott vergibt. Deshalb sind wir Gottes Kinder, und sein Heiliger Geist wird mit uns sein. Wer darauf vertraut, wird selig. Das verleihe Gott uns allen. Amen.

Lied EG 452 Er weckt mich alle morgen 

Psalm 69
Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei der da kommt im Namen Gottes! Hosianna in der Höhe!
     Erhöre mich Gott, denn deine Güte ist tröstlich; wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit.
Und verbirg dein Antlitz nicht vor mir, denn mir ist angst; erhöre mich eilends.
     Nahe dich zu meiner Seele und erlöse sie, erlöse mich um meiner Feinde willen.
Ich bin elend und voller Schmerzen, Gott deine Hilfe schütze mich
     Ich will den Namen Gottes loben mit einem Lied und will ihn hoch ehren mit Danken.
Die Elenden sehe es und freuen sich, und die Gott suchen, deren Herz wird aufleben
     Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei der da kommt im Namen Gottes! Hosianna in der Höhe!

Gloria* entfällt in der Karwoche

Kyrie
P: Kyrie eleison G: Herr erbarme dich
P: Christe eleison G: Christe erbarme dich
P: Kyrie eleison G: Herr erbarm dich über uns

Gloria in excelsis * (entfällt in der Fastenzeit)
P: Der Herr sei mit euch - G: Und mit deinem Geist.

Kollektengebet
Gott, tröste uns, wenn uns angst und bange wird, sei uns gnädig und erhöre unser Gebet. So ist das mit uns, himmelhochjauchzend begrüßen wir deine Ankunft, aber wenn es nicht so läuft, wie wir das wollen, schreien wir: Kreuzige ihn! Du hältst trotzdem an uns fest, ja gibst dich für uns hin, damit wir leben können. Räumst deinen Platz in der Welt, damit wir Platz haben, am Ende das ewige Leben. Gib, dass wir Dir vertrauen und deine Verheißungen in unser Herz aufnehmen. Das bitten wir durch Jesus, den Christus, der uns durch den Heiligen Geist Kraft gibt heute und für immer. Amen

Lied EG 87 Du großer Schmerzenmann 

Die Lesung steht im Philipperbrief (2,4-11)
Seht nicht nur auf eure eigenen Ziele fixiert, sondern habt auch das im Blick, was für andere gut ist. So geht miteinander um. So ist es selbstverständlich in der Gemeinschaft Jesu Christi. Jesus Christus hatte Gottes Gestalt. Doch er meinte nicht, dass jemand, der Gott so ähnlich ist, wie entrückt von Leiden und Tod sein müsse. Deshalb hat er auf sein Vorrecht verzichtet und Sklavengestalt angenommen. Er wurde wie wir Menschen, führte genauso ein Leben wie wir, wurde elend wie wir und gehorchte Gottes Auftrag bis zum Tod am Kreuz. Deshalb hat Gott ihn in den höchsten Rang erhöht und ihm erlaubt, sich Gott nennen zu lassen, denn er hat ihm seinen eigenen Namen verliehen, den Namen über alle Namen. Alles im Himmel, auf Erden und unter der Erde wird ihn anbeten. Und alle Menschen sollen zur Ehre Gottes, des Vaters, bekennen: Jesus Christus ist der Messias, der Herr.

Hallelujavers* (entfällt in der Fastenzeit)

Lied EG 14 Dein König kommt 

Die Lesung des Evangeliums steht im Evangelium des Johannes (12, 12-19)
P+G: Ehre sei dir Herre
Als dann am folgenden Tage von der Volksmenge, die zum Fest gekommen war, ein großer Teil erfährt, dass Jesus auf dem Wege nach Jerusalem ist, nehmen sie Palmenzweige, ziehen hinaus, ihm entgegen und rufen laut: »Hosianna! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn und als der König Israels!« Jesus fand einen jungen Esel und setzt sich darauf, wie geschrieben steht: »Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.« An dies Wort denken seine Jünger zunächst nicht; als Jesus aber zur Herrlichkeit eingegangen ist, da wurde ihnen klar, dass dies mit Bezug auf ihn geschrieben steht, und dass man dies so an ihm zur Ausführung bringt. Die Volksmenge nun, die bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe gerufen und ihn von den Toten auferweckt hatte, legte Zeugnis für ihn ab. Darum sind ihm auch so viele Menschen entgegengezogen, weil sie hörten, dass er dies Wunderzeichen tat. Da sprechen die Pharisäer miteinander: »Ihr seht, dass ihr nichts erreicht: die ganze Welt ist ja hinter ihm hergelaufen!«
P+G: Lob sei die o Christus

Lied EG 93 Nun gehören unsre Herzen 

 

Predigt Philipper 2

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen

In der alten Kirche nehmen Gottesdienstbesucher an diesem Sonntag Palmenzweige in die Hand. Damit identifizieren sie sich mit dem Jubel in Jerusalem. Sie machen deutlich: wir sind wie die Menschen damals. Zuerst rufen wir: „Hosianna, gelobt sei der da kommt im Namen des Herren“ und wenig später schreien wir: „Kreuzige ihn!“

Das tun wir Menschen, immer dann, wenn Gott nicht so ist, wie wir ihn uns vorstellen. Die Evangelisten erzählen von den Vorstellungen, die die Menschen damals hatten. Sie erzählen, wie Jesu den Feigenbaum verflucht, Symbol der Hoffnung im Judentum. Jesu Fluch meint: eure Hoffnungen sind nutzlos und trügerisch. Dann geht er in den Tempel und „räumt auf“. Nicht unter den Priestern, wie es die einfachen Menschen erwarten. Nein, unter ihresgleichen räumt er auf, unter Leuten, die mit ihren Buden und Ständen im Vorhof die Gottesdienste fröhlich und erlebnisnah machen. Jesus beförderte sie mit einem Tritt in den Hintern zur Tür hinaus! So geht es weiter. Die Schriftgelehrten fragen nach seiner Legitimation für sein Sprechen und Handeln. Sie bekommen keine Antwort, müssen sich aber die Geschichte vom bösen Weingärtner anhören. Die Politischen stellen die Steuerfrage, wer hat die Macht, Gott oder der Kaiser? „Gebt dem Kaiser zurück, was des Kaisers ist und Gott was Gott gehört!“ Die Frommen wollen wissen, wie es mit dem Leben nach dem Tod aus: „Gott ist kein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Ihr irrt euch sehr!“, bekommen sie zu hören.
Die Botschaft dieser Geschichten ist klar: Ihr irrt euch sehr, wenn es um Gott geht! Die Geschichte der Passion Jesu ist insofern eine Geschichte unserer eigenen Leiden, wenn unsere Vorstellungen von Gott zerbrechen. Die Evangelisten behaupten: Keine unserer Vorstellungen halten der Realität Gottes stand. Die Erzählung der Passion ist damit die erste, früheste und radikalste Religionskritik, die wir kennen. Lange bevor im 19. Jahrhundert der Philosoph Feuerbach schrieb: „Wie der Mensch denkt, wie er gesinnt ist, so ist sein Gott: so viel Wert der Mensch hat, so viel Wert und nicht mehr hat sein Gott.“

Auch wir machen uns Vorstellungen von Gott. Geht gar nicht anders. Wenn sie ihren Trug erweisen, wird’s bitter. Wenn Gott nicht hilft wie wir es erwarten, wenn Gott nicht da ist, wo wir ihn suchen, wenn Gott nicht eingreift, wo wir göttliche Hilfe als nötig erachten, wenn Gott nicht rettet, wo wir seine Rettung erwarten. Die Frage kommt: wie können wir uns Gott besser vorstellen?

Vielleicht gibt ein altes Lied aus dem Philipperbrief Antwort:

So sollt ihr miteinander umgehen, wie es für die Gemeinschaft mit Jesus Christus selbstverständlich ist. Seht nicht nur auf eure eigenen Ziele fixiert, sondern habt auch das im Blick, was für andere gut ist. So geht miteinander um. So ist es selbstverständlich in der Gemeinschaft Jesu Christi. Jesus Christus hatte Gottes Gestalt. Doch er meinte nicht, dass jemand, der Gott so ähnlich ist, wie entrückt von Leiden und Tod sein müsse. Deshalb hat er auf sein Vorrecht verzichtet und Sklavengestalt angenommen. Er wurde wie wir Menschen, führte genauso ein Leben wie wir, wurde elend wie wir und gehorchte Gottes Auftrag bis zum Tod am Kreuz. Deshalb hat Gott ihn in den höchsten Rang erhöht und ihm erlaubt, sich Gott nennen zu lassen, denn er hat ihm seinen eigenen Namen verliehen, den Namen über alle Namen. Alles im Himmel, auf Erden und unter der Erde wird ihn anbeten. Und alle Menschen sollen zur Ehre Gottes, des Vaters, bekennen: Jesus Christus ist der Messias, der Herr.

Paulus schreibt seinen Brief nach Philippi. Eine kaiserliche Gründung, in der ehemalige Elitesoldaten, die Prätorianer leben. Selbstbewusste römische Bürger, die sich ihres herausgehobenen Standes bewusst sind. Das führt in der Gemeinde zum Streit. Wer ist wie, was wert? Hatten sie doch verinnerlicht, was der Philosoph Seneca, Zeitgenosse des Paulus, seinem Schüler Nero ins Notizbuch: ‚Entfernen kannst du dich nicht von deinem hohen Rang … Das ist deines allerhöchsten Ranges Knechtschaft (servitus), nicht weniger bedeutend werden zu können: mit den Göttern verbindet dich gerade diese Notwendigkeit. Denn auch jene hält der Himmel gebunden und ebenso wenig ist es jenen gegeben, ungefährdet herabzusteigen, wie dir. Du bist an deinen Rang angenagelt.‘
Diesen so Geprägten singt Paulus das Lied vom heruntergekommen, elend verreckten Gott vor. Statt Konkurrenz und Karrieredenken wirbt Paulus für Demut und Solidarität, für freiwilligen Statusverzicht nach dem Vorbild Jesu. Ein frühes Glaubensbekenntnis fasst das Lied in einem Satz zusammen: „Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel herabgestiegen" - „descendit", heißt das lateinisch.

"Descendit" beschreibt eine Bewegung nach unten, zur Erde, zu den Hirten, zu den Armen, Dirnen, Zöllnern, zu denen, die existentiell falsche Entscheidungen (Sündern) treffen. Eine Bewegung zu den Zweifelnden, Suchenden, Fragenden, die nicht mehr ein noch aus wissen, deren Leben eine Hölle geworden ist. Gott lässt sich freiwillig erniedrigen, wird Gefangener, gefoltert und verspottet. Am Ende aufgehängt am Kreuz zwischen zwei Verbrechern. Fährt selbst zur Hölle. Gott, ein Mensch "ganz unten", ein Mensch am Rande. Wenn auch die Geringsten ihn finden sollen, muss Gott zu ihnen kommen: Descendit, herabgestiegen bis ganz nach unten.

Gott macht gleichsam eine Verbeugung vor alle, die klein, unten, am Rand leben und verkündet: Hier bin ich zu finden! Da, wo es weh tut, wo Hoffnungen schwer gegen die Realität kämpfen, und alle menschlichen Gottesbilder schon lange ihre Kraft verloren haben.

Dieser „heruntergekommene Gott" (Franz Kamphaus) ist an meiner Seite, wenn ich mein Kreuz trage. Kennt, was ich durchmache. Hat alles auch durchlitten. Versteht mein Schreien. Kennt meine Warum- Fragen. Versteht meine Tränen. Durchleidet die Dunkelheit meines Sterbens. Versteht meinen Unglauben, meine Verzweiflung, meinen Ruf: Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen!?

Paulus leitet das Christuslied mit dem Satz ein: So könnt ihr miteinander umgehen, wie es für die Gemeinschaft mit Jesus Christus selbstverständlich ist. Wie Gott sich menschlich zeigt, könnt auch ihr menschlich miteinander umgehen, indem ihr einander zu Bruder und Schwester werdet. Wie das geht, erzählt eine kleine Geschichte aus Russland:
In einer Stadt in Russland lebt ein Rabbi. Von dem erzählen sich die Leute, er steige jeden Morgen vor dem Frühgebet zum Himmel auf. In der Stadt wohnt ein Mann, der darüber lacht. „Ich werde den ganzen Schwindel aufdecken", prahlt er. Also legt er sich noch vor Sonnenaufgang am Haus des Rabbi auf die Lauer. Und tatsächlich: frühmorgens verlässt er sein Haus. Hat sich als Holzknecht verkleidet, geht in den Wald. Der Mann folgt ihm vorsichtig und beobachtet, was der Rabbi macht: der fällt Holz und hackt es in Stücke, lädt sich das Holz auf den Rücken und schleppt es in das Haus einer armen Frau. Die war alt und krank. Der Mann späht durchs Fenster. Er sieht: Der Rabbi kniet auf dem Boden und macht den Ofen an. Zurück in der Stadt, fragen die Leute: „Na, hast du den Schwindel aufgedeckt? Was ist dran an der täglichen Himmelfahrt des Rabbi?" Der Mann antwortet: „Der Rabbi steigt noch höher als bis zum Himmel. (nach Gisela Hommel, Der siebenarmige Leuchter, München 1976,15)

Leben wir demütig und solidarisch, üben wir Barmherzigkeit und verzichten auf unseren Platz, damit andere einen Platz bekommen, werden auch wir uns zum Himmel erheben. Gelegenheiten bieten sich jeden Tag.

Gottes Heiliger Geist befestige diese Worte in euren Herzen, damit ihr das nicht nur gehört, sondern auch im Alltag erfahrt, auf dass euer Glaube zunehme und ihr endlich selig werdet, durch Jesum Christum unseren Herrn. Amen

Lied EG 75 Ehre sei dir Christe 

Abkündigungen:
1. Den nächsten Gottesdienst feiern wir am Karfreitag, das ist der 29. März Beginn (wie immer) 11 Uhr.

2. Am Ostersonntag, dem 31. März wird uns der Kirchenchor im Gottesdienst begleiten. Beginn 11 Uhr. Bitte beachten Sie, dass Ostern die Zeitumstellung stattfindet.

3. Die aktuellen Termine finden Sie immer auf unsere Webseite. www.deka-algarve.com

4. Der Chor trifft sich donnerstags um 17.30 Uhr in der Kapelle. Die genauen Termine erfragen sie bitte bei Annemarie Webster Tel: 282 356 231

5. Die Kollekte des Gottesdienstes am Sonntag Judica ergab 128,35€. Sie war für unsere eigene Gemeindearbeit bestimmt. Die heutige Kollekte ist bestimmt für die Altentagesstätte in Estombar. Gott segne Geber und Gaben.

5. Einladung zum gemeinsamen Mittagessen im Restaurant La Paleta.

Und der Friede Gottes, der höher ist, als unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen

Lied EG 86 Jesus meines Lebens Leben 

Fürbitte
P: Gott, mit Jesus, dem Messias willst du Frieden und Gerechtigkeit bringen. Wir aber foltern und morden. So sind wir Menschen. Wir bitten dich:

A: Gott, mit Jesus, dem Messias willst du Frieden und Gerechtigkeit bringen. Gib uns Kraft, denen zu helfen, die für ihr Land kämpfen. Gib uns Mut, alle bei uns aufzunehmen, die fliehen müssen, um ihr Leben zu retten. Wir rufen: Kyrie eleison

B: Gott, mit Jesus, dem Messias willst du Frieden und Gerechtigkeit bringen. Lass uns demütig werden, denn wir könnten in Frieden leben: verwandele die Herzen der Kriegstreiber, der Profiteure, der Lügner. Mutig wollen wir an der Seite derer stehen, die Brücken bauen, Politikern und allen, die den Frieden suchen, und denen, die jetzt selbstlos helfen. Wir rufen: Kyrie eleison

C: Gott, mit Jesus, dem Messias willst du Frieden und Gerechtigkeit bringen. Deine Barmherzigkeit sporne uns an, die in die Arme zu schließen, die krank sind, ratlos, mit Ängsten belastet, ausgebrannt und verzweifelt sind. Lass uns die Armen in unserem Land Portugal nicht vergessen. Wir rufen: Kyrie eleison

P: Gott, mit Jesus, dem Messias willst du Frieden und Gerechtigkeit bringen. Möge dein Leiden und Tod uns stärken, gegen Folter und Tod in unserer Welt einzustehen. Wir sehnen uns nach dem Frieden, den allein Du uns geben kannst. Wir hoffen auf dich, wir vertrauen Dir heute und alle Tage. Amen. Laudate omnes gentes

Vater unser
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen

Demissio/Entlassung
P: Gehet hin im Frieden des Herrn – G: Gott sei ewiglich Dank - Lied EG 421 Verleih uns Frieden gnädiglich 

Segen
Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir seinen Frieden. Amen

Musik zum Ausgang 

DEKA – Deutschsprachige evangelisch-lutherische Kirchengemeinde im Algarve. E-Mail¬: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.; Web: www.deka-algarve.com
Vorsitzende: Annemarie Webster: Tel. 282 356 231.

Pastor i.R. Stephan Lorenz: Tel: : 282 341 214; Mobil: 960 244 439; +49 171 68 20 295; 8400-565 Carvoeiro Uz Sesmarias 84. Wenn Sie mich sprechen wollen, rufen oder mailen Sie mich einfach an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Unsere Gemeindearbeit finanziert sich ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden. Wir freuen uns über jede Spende auf unser Konto IBAN : PT50 0045 7063 4029 9611 0208 7 BIC : CCCMPTPL

*An den Fastensonntagen und dem „Karsamstag“ wurde in den Gottesdiensten in Leipzig keine Musik aufgeführt. Aus diesem Grund ist von J.S. Bach keine Kantate für diesen Zeitraum speziell komponiert worden.

 

 Monatslosung März 2024 Markus 16,6

Seid nicht entsetzt. Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier, er ist auferstanden.
μη εκθαμβεισθε ιησουν ζητειτε τον ναζαρηνον τον εσταυρωμενον ηγερθη ουκ εστιν ωδε
Não vos assusteis; buscais a Jesus, o Nazareno, que foi crucificado; já ressuscitou, não está aqui

Nach jüdischem Brauch warten Maria Magdalena, Maria, die Mutter des Jakobus und Salome das Sabbatende ab, um Jesu Körper für eine ordnungsgemäße Bestattung vorzubereiten. Sie kommen zur Grabkammer, der Stein ist weggewälzt, und sehen einen Jüngling im weißen Gewand, dem Gewand der Märtyrer (Dan 11,35). Seine Botschaft: Der Gekreuzigte ist auferstanden! Der Jüngerschaft mögen sie verkünden, er gehe ihnen nach Galiläa voraus. Dort würden sie ihn sehen. Furcht und Zittern ergreifen sie, lassen sie nicht mehr los, sie verschweigen die Botschaft. So endet das Evangelium ursprünglich. Anstatt alles zu erzählen, schweigen die Zeuginnen. Ein Paradox, und es ist eines der Kennzeichen des Evangeliums. Zeit seines Lebens befielt Jesus Menschen, denen er wunderbares tat, und Dämonen, die er vertrieben hat, über seine wahre Identität zu schweigen. Bekannt als Messiasgeheimnis. Sein Sinn: Jesu Identität als Messias wird erst in Kreuzigung und Auferstehung vollauf verständlich und klar. Woher das Motiv der Geheimhaltung kommt, ob schon von Jesus, oder von Markus, weiß niemand genau. Lukas und Matthäus übernehmen es. Vielleicht auch ein Hinweis auf den Findungsprozesses innerhalb der Jüngerschaft, die nach Ostern neu darüber nachdenken muss, wer Jesus, und nicht nur für sie, wirklich war. Über die Orte, wo Jesus der Jüngerschaft erscheint, machen die Evangelien verschiedene Angaben. Markus nennt Galiläa, andere sehen ihn auf dem Weg nach Emmaus, in Jerusalem und Bethanien, alles Orte in Judäa. Johannes kennt noch eine Begegnung am galiläischen Meer. Für moderne Menschen möglicherweise ein Hinweis, dass mit der Auferstehung nicht alles stimmen kann. In der Antike eher ein Hinweis auf den Wahrheitsgehalt einer Erzählung. Denn in der rabbinischen und altkirchlichen Schriftauslegung sind verschiedene, sich auch widersprechende Erzählungen über eine Begebenheit nicht nachteilig, sondern im Gegenteil, die einzelnen, unterschiedlichen Erzählungen zeigen immer nur Aspekte. Denn das Ereignis, die Erfahrung, um die es geht, ist komplex und vielschichtig. Eine ‚Erklärung‘, ein Aspekt, eine Geschichte, ein ‚eindeutiges‘ Verstehen würde den Erfahrungswert nicht annähernd beschreiben. Dieser Umgang mit den Geschichten lässt uns die Freiheit, unser eigenes Verständnis für das Ostergeschehen zu finden. Schon die Evangelien haben verschiedene Antworten gefunden. Markus versteht Jesu Tod als Zahlung eines ‚Lösegeldes‘ für viele. Möglicherweise ist er von der Vorstellung des leidenden Gottesknechts bei Jesaja beeinflusst (Jes. 52/53). Jesus bezahlt die ‚Schulden‘ menschlicher Sünden, um die göttliche Vergeltung abzuwenden. Im ersten Jahrhundert war die Vorstellung von Sünden als Schulden, und der Erlösung als Erlass der Schulden für Juden und Christen ein verbreitetes religiöses Erlebensmodell. Andere Christen verstehen Jesu Tod als Opfer, als Passahlamm. Die Befreiung der Juden aus der ägyptischen Sklaverei gilt als Verstehenshorizont. Der 1. Petrusbrief beschreibt Jesus als ein makelloses Opferlamm. Er habe mit seinem Blut die Menschen von ihrer alten Existenz erlöst, befreit. (1Petr 1,18-19) Auch diese Interpretation kann sich auf Jesaja berufen: „Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf“ (Jes 53,7) Wir müssen eigene Bilder finden, die uns den Tod und die Auferstehung verständlich machen. Bilder, die eine Antwort auf unsere Furcht und Zittern finden. Ich wünsche Ihnen ein schönes Osterfest 2024.

Stephan Lorenz, Pastor i.R. Urb Sesmarias, Carvoeiro – 960 244 439 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

 

 

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